Historisch-Technisches Museum in Peenemünde
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Jedoch diente die Forschung in Peenemünde einzig dem Ziel militärischer Überlegenheit. Bei dem Einsatz von Zwangsarbeitern, KZ-Häftlingen und Kriegsgefangenen während der Errichtung der Versuchsanstalten und der Produktion der nun als „Vergeltungswaffe 2“ bezeichneten Rakete in einer unterirdischen Fabrik im Harz, sowie beim Beschuss belgischer, englischer und französischer Städte verloren tausende Menschen ihr Leben.
Die historischen Ereignisse dokumentiert heute die Ausstellung des Historisch-Technischen Museums im Kraftwerk der ehemaligen Heeresversuchsanstalt. Das Museum wurde 1991 eröffnet und hatte bis heute über 5 Millionen Besucher. Die Ausstellung stellt den Weg von den Raufahrträumen der frühen Raketenpioniere bis zur Entwicklung der ersten militärischen Großrakete in Peenemünde, deren Serienproduktion und Kriegseinsatz dar. Ein weiterer Ausstellungsabschnitt widmet sich der militärischen und zivilen Raketenentwicklung im „Kalten Krieg“. Im historischen Kesselhaus des Kraftwerks werden Besucher über die Geschichte dieses größten Industriedenkmals des Landes Mecklenburg-Vorpommerns informiert.
Eine Aussichtsplattform in 30m Höhe auf dem Dach des Gebäudes eröffnet einen einzigartiger Blick über das ehemalige Versuchsgelände und über die Mündung der Peene und den Greifswalder Bodden bis zur Insel Rügen. Mit der „Denkmallandschaft Peenemünde“ wurde zudem ein vom Museum ausgehender und ausgeschilderter Rundweg zu authentischen Orten auf dem etwa 25 km² großen Areal eingerichtet.
Das Museum ist heute aber auch eine internationale Begegnungsstätte. Große Events, wie die jährlichen Konzerte in der ehemaligen Turbinenhalle des Kraftwerkes, machen Peenemünde zu einem Ort der nationalen und internationalen Kultur.“